Waldkaffee St. Barbara

Waldkaffee St. Barbara
Das „Waldkaffee St. Barbara“ um 2019. Foto: Gisela Heizler-Ries

Unsere heutige historische Ansicht zeigt das „Waldkaffee St. Barbara“ um 1920, oberhalb von Littenweiler, zur Verfügung gestellt von Josef Riediger aus Freiburg-Kappel. Vielen Dank!

Im Jahre 1449 wurde der Ort erstmals urkundlich erwähnt. 1476 erlaubte der Abt von St. Märgen als Kirchherr von Kappel einer Bruderschaft in Littenweiler, neben dem Haus eines hier lebenden Eremiten eine Kapelle zu bauen, die der heiligen Barbara geweiht wurde. So entstand also vor mehr als 500 Jahren diese Barbara-Kapelle am Eichberg. Zerstört und wieder aufgebaut, wurde sie 1765 noch einmal eingeweiht.

Ende des 18. Jahrhunderts wurde die Barbarawallfahrt aufgehoben. Die Kapelle stand leer, verfiel immer mehr, bis sie ins Tal versetzt wurde. 1826 führte man die Steine mit Ochsenkarren hinunter und errichtete auf dem Dorfplatz die heutige Alte Kirche St. Barbara, heute genutzt als Bürgersaal.
Derweil erfuhr das „Waldkaffee“ steigende Beliebtheit. Hier im „Bärbele“ spielte der Musikverein zum zünftigen Frühschoppen, hierhin führte der sonntägliche Familienspaziergang. Den Bürgern Littenweilers hat diese Gaststätte viel bedeutet und noch heute erzählt mancher mit glänzenden Augen von den gewaltigen Portionen „Meringen mit Sahne“,

Nach dem Tod des letzten Wirtes Fritz Kotterer 1976 konnte das Anwesen lange Zeit keiner sinnvollen Nutzung zugeführt werden, bis im Jahre 1990 Dr. Gustav Schneider, Besitzer eines Weingutes in Müllheim-Zunzingen, das Anwesen erwarb. In der Absicht, für seinen Sohn Jörg, einen gelernten Koch, eine kleine Gaststätte mit 40 Plätzen einzurichten.

Verschiedene Bauvoranfragen wurden in der Folgezeit abgelehnt. Familie Schneider minimierte ihr Vorhaben und beantragte eine Art „Straußenwirtschaft“ mit 40 Sitzplätzen und nur 4 Monate im Jahr geöffnet. Doch auch dieses wurde abgelehnt.

Zehn Jahre dauert der anfangs erfolglose Kampf um die Genehmigung, worauf sich Jörg Schneider entschloss, in die Offensive zu gehen. Unterstützt vom Bürgerverein Littenweiler startete er eine Unterschriftenaktion mit der sich innerhalb kürzester Zeit über 2.000 Bürger dafür aussprachen, dass am Eichberg wieder ein Ausflugslokal eröffnet wird.

2004 war es dann soweit, das „Waldcafé St. Barbara“ öffnete wieder. Heute nennt es sich „Bauerntafel Freiburg“, es werden „Schwarzwald_Tapas“ serviert – kleinere Häppchen, die man sich nach Belieben zusammenstellen kann.
Geöffnet: Dienstag-Samstag 15 – 22 Uhr, sonntags 12 – 22 Uhr.

Waldkaffee St. Barbara
Das „Waldkaffee St. Barbara“ um 1920. Archiv Josef Riediger