Breisgau-S-Bahn: Fahrgastentschädigung kommt

Ministerium für Verkehr stellte Eckpunkte für einmalige Erstattung vor

Kirchzarten (cw.) Hoffnung für Dauerkarteninhaber des regionalen Schienenverkehrs von Baden-Württemberg, denn geplant ist eine Wiedergutmachung für besonders gravierende Beeinträchtigungen des vergangenen halben Jahres. Hierzu stellte Winfried Hermann, Minister für Verkehr in Baden-Württemberg, am 05. Februar 2020 Eckpunkte für eine einmalige Erstattung vor, die den Gegenwert einer Monatskarte bzw. Abo-Rate umfasst. Anspruchsberechtigt werden Pendlerinnen und Pendler mit entsprechenden Dauerkarten sein, die über den gesamten Zeitraum von Juni 2019 bis Januar 2020 auf Strecken mit erheblichen Verspätungen und Zugausfällen unterwegs waren. Das Ministerium erarbeitet derzeit nach objektiven Kriterien, die u. a. Pünktlichkeit und Zugausfallquoten umfassen, eine Aufstellung der betroffenen Strecken. Das Land strebt eine einfache und unbürokratische Abwicklung der Entschädigungen an. Gemeinsam mit den Eisenbahnunternehmen wird ein Verfahren entwickelt, das bis Ende Juni 2020 präsentiert werden soll. Eine gemeinsame Finanzierung wird derzeit verhandelt. Da der elektrifizierte Betrieb auf der der Breisgau S-Bahn weitestgehend erst im Dezember 2019 aufgenommen wurde, ist fraglich, ob Fahrgäste aus dem Dreisamtal mit Dauerkarten von der Fahrgastentschädigung profitieren werden, da diese nicht über den gesamten Zeitraum, also von Juni 2019 bis Januar 2020, unter Zugausfällen und Verspätungen leiden mussten. Genaueres dazu wird man spätestens Ende Juni 2020 erfahren.
Zukünftig Bonus-Malus-Regelung für Pünktlichkeit
Für die Zukunft soll zusätzlich eine Bonus-Malus-Regelung für Pünktlichkeit erarbeitet werden, danach würden gute Leistungen vom Land finanziell belohnt werden. Für besonders schlechte Leistungen müssten Eisenbahnverkehrsunternehmen Vertragsstrafen in Form von Entschädigungszahlungen an Fahrgäste leisten. Nun kann man nur hoffen, dass diese Regelung den stark angeschlagenen Ruf der Breisgau S-Bahn wieder retten kann. Doch jetzt warten wir erstmal ab, was das neue Fahrplankonzept ab dem 17. Februar 2020 bringen wird.