Verdientes Unentschieden zum Saisonauftakt

Erstmals wird ein Tor durch Entscheidung des Video-Assistenten annulliert

SC Freiburg
Tim Kleindienst, hier im Kopfballduell, ist Schütze des ersten Bundesligatores, das durch den Video-Beweis annulliert wurde. Foto: Achim Keller

Freiburg (hr.) Mit einem torlosen Remis gegen Eintracht Frankfurt ist der SC Freiburg am Sonntag in die Bundesligasaison gestartet. Zu wenig Torchancen konnte sich die Streich-Elf erspielen, zu wenig Kreativität, zu wenig Ideen brachte die Elf gegen einen schwierig zu bespielenden Gegner auf den Platz. „Wir müssen den Punkt heute akzeptieren“, sagt SC Kapitän Julian Schuster nach der Partie „leider haben wir uns zu wenig Chancen herausgespielt. Darin müssen wir uns steigern. Aber jeder Punkt ist unglaublich wichtig. Gerade gegen direkte Konkurrenten wie Eintracht Frankfurt. Aber wir müssen gefährlicher, durchschlagkräftiger werden, das ist unser mannschaftlicher Anspruch“

Ein schönes Tor hatte die Streich-Elf zwar erzielen können, dieses wurde jedoch durch den Video-Beweis aberkannt. Der Treffer von Tim Kleindienst, nach präziser Flanke von Florian Niederlechner, war bereits euphorisch im ausverkauften Schwarzwaldstadion bejubelt worden, dann jedoch, nach Rücksprache mit dem Video-Assistenten, als Abseitssituation beurteilt und annulliert worden. „Ihr macht unseren Sport kaputt“ skandierte daraufhin die Nordtribüne minutenlang. „Relativ ungewohnt ist dieses Gefühl“ sagte SC Kapitän Julian Schuster nach der Partie „man freut sich, und eine gefühlt halbe Ewigkeit später wird das Tor wieder aberkannt. Vielleicht müssen wir uns künftig mit dem Torjubel zurückhalten, bis alles über alle Kanäle geprüft wurde. Daran müssen wir uns erst gewöhnen“. Auch für die Zuschauer auf den Rängen war die Situation ungewöhnlich und noch ungewohnt – das Warten auf die Entscheidung eines für alle ja unsichtbaren Video-Assistenten geradezu bizarr. Der Gerechtigkeit wird mit dem Video-Beweis sicherlich genüge getan, doch das Erlebnis Fußball wird dadurch künftig ein anderes. „Wenn das Spiel gestern gewesen wäre, hätten wir 1:0 gewonnen“, sagte Christian Streich in der Pressekonferenz nach der Partie zu dieser Entscheidung, „da hat die Technik ja nirgends funktioniert“.

„Das Spiel war sehr umkämpft und schwierig. Aber ich bin zufrieden mit dem Punkt. Es war ein verdientes Unentschieden“, so der SC Trainer. Auch SC Keeper Alexander Schwolow, der mit einigen Paraden geglänzt, und das Unentschieden zum Saisonauftakt festgehalten hat, meinte „Das war ein solider Auftakt. Darauf können wir aufbauen. Frankfurt hat ein kompliziertes System gespielt, es war nicht so einfach sich darauf einzustellen.“

Alles andere als einfach wird es auch am nächsten Sonntag für die Streich-Elf gegen Vizemeister RB Leipzig werden. Die Mannschaft von Trainer Hans Hasenhüttl hat zum Ligaauftakt am Samstagabend 2:0 gegen Schalke 04 verloren. Die drittbeste Offensive der vergangenen Saison hatte dabei zwar mehr Spielanteile, die besseren und klareren Chancen erspielten sich jedoch die aufopferungsvoll kämpfenden und taktisch gut eingestellten Schalker. „Wir haben am Samstagabend ja ein sehr gutes Beispiel gehabt, wie man es gegen Leipzig anpacken muss“ sagt Julian Schuster mit Blick auf die anspruchsvolle Partie und auch Alexander Schwolow weiß „auf uns wartet nun ein knackiges Programm mit Leipzig, Dortmund und Bayer Leverkusen. Doch wir schenken diese Spiele sicherlich nicht im Vorfeld schon her, wir rechnen uns schon etwas aus!“ Und auch Christian Streich meint „Schalke hat herausragend gespielt gegen Leipzig. Aber auch wir haben keine Angst. Aber wir müssen etwas Außergewöhnliches schaffen um in Leipzig zu bestehen.“