Tradition des Ökumenischen Friedensgebets auf dem Galgenberg Ebnet

Friedensgebet
Blick ins Dreisamtal vom Galgenberg aus. Das ‚Dankes- oder Friedenskreuz‘ auf der Hangwiese, das 1950 errichtet wurde. Das Vorgängerkreuz hatte Förster Alfons Schüle an dieser Stelle aus Dankbarkeit dafür errichtet, dass Ebnet den Zweiten Weltkrieg ohne Bombenschäden überstanden hatte. Foto: B. Kierey

Ebnet (bk.) Seit 1950 steht auf dem Galgenberg in Ebnet ein großes und weithin sichtbares Holzkreuz. Das Dankeskreuz erinnert daran, dass Ebnet von  Bombenangriffen im Zweiten Weltkrieg verschont geblieben ist, denn zum Kriegsende wurden der nahe Littenweiler Bahnhof und Teile Littenweilers bombardiert. Seit 26 Jahren treffen sich am sogenannten ‚Dreieinigkeitsfest‘, dem Sonntag nach Pfingsten, ChristInnen aus den Gemeinden St. Hilarius und der Auferstehungsgemeinde dort, um gemeinsam eine Friedensandacht zu halten. Diese ökumenische Andacht wird im Zeichen der Dankbarkeit abgehalten, aber man ist sich auch aus aktueller Sicht bewusst, dass Frieden keine Selbstverständlichkeit ist und verantwortliches Handeln erfordert.

„Zu Beginn war es kein ökumenisches Friedensgebet, sondern ein katholisches, das von der Gemeinde St. Hilarius ausging“, betont die ehemalige Ortschaftsrätin aus Ebnet, Maria Müller. Es war Barbara Henze, die damals zum Pfarrgemeinderat von St. Hilarius gehörte und in dessen Auftrag bei Maria Müller vom damaligen Ältestenkreis der Auferstehungskirche Littenweiler nachfragte, ob Interesse bestehe, das Friedensgebet künftig ökumenisch durchzuführen. „Diese Einladung haben wir gern angenommen“, sagt Maria Müller. Auch mit 86 Jahren ist es ihr wichtig, dass das Friedensgebet weiterhin stattfindet, wobei sie die Organisation aus Altersgründen bereits abgegeben hat.

„In jedem Jahr gibt es einen aktuellen Bezug, der in den gemeinsamen Fürbitten formuliert wird, denn friedlicher ist es auf der Welt nicht geworden.“ Immer wieder kommt es zu lokalen Konflikten zwischen verschiedenen ethnischen Gruppen, die politische und wirtschaftliche Ursachen haben, für die oft genug Religionszugehörigkeiten der Parteien verantwortlich sind. Aber auch die Pandemie, gibt Maria Müller zu bedenken, habe das Leben jedes Einzelnen beschnitten und gilt ihr als aktuelle Herausforderung, sie gemeinsam zu überwinden. „Das gemeinsame Gebet, dabei der Blick von dort oben ins Dreisamtal, aber auch den sich anschließenden Hock am Wald, der bei widrigen Wetterbedingungen ins Gemeindehaus St. Hilarius verlegt wird“, schätzt sie sehr. Das Friedensgebet wird dieses Jahr unter Einhaltung der Corona-Regeln stattfinden müssen.

Am Sonntag, 30. Mai 2021 um 18:30 Uhr findet das Friedensgebet am Galgenberg-Kreuz statt. Ein gemeinsamer Gang zum Kreuz ist nicht möglich. Das Tragen eines Mundschutzes sowie das Hinterlassen der Kontaktdaten vor dem Betreten des Geländes ist Voraussetzung an der Teilnahme der Andacht, sowie das Beachten der Abstandsregeln auf der Wiese. Bitte eigene Sitzunterlagen mitbringen.

Bei regnerischem Wetter findet die Andacht, ebenfalls unter Beachtung der aktuellen Hygieneregeln um 18.00 Uhr in der Kirche St. Hilarius statt.

Wegbeschreibung

Von der Pfarrkirche St. Hilarius (am Scheibenbergweg) aus geht man zirka 20 Minuten. Dazu folgt man dem Scheibenbergweg aufwärts, nach einer scharfen Linkskurve vorbei am Wasserschloss und einem Wohnhaus. Kurz danach wird der Weg unbefestigt und führt an Bienenstöcken vorbei. Etwa 50 m weiter aufwärts, rechts auf die Wiese abbiegen, an deren unteren Ende das Friedenkreuz steht.