„Sonne Neuhäusle“ bei St. Märgen

Sonne Neuhaeusle 1925
Gasthaus „Sonne Neuhäusle“ bei St. Märgen um 1925. Foto: Archiv Dreisamtäler

Unsere heutige historische Ansicht zeigt das Gasthaus „Sonne Neuhäusle“ bei St. Märgen um 1925.

Die Geschichte des traditionsreichen Gasthauses reicht bis ins 18. Jahrhundert und ist eng verbunden mit dem Geschlecht „Wehrle“. So taucht bereits 1730 ein Johannes Wehrle und 1773 ein Josef Wehrle auf. Letzterer wurde auch als „Wagstalterwirt“ bezeichnet, benannt nach der benachbarten Wagstalter Höhe. Als dieser während der „Freiheitskriege“ um 1813/14 von den Franzosen verschleppt wurde, gelobte er in seiner Not, eine Kapelle zu bauen, sollte er jemals wieder nach Hause kommen. Die Kapelle gehört – wenn auch mehrfach erweitert und versetzt – heute noch zum Anwesen.

1851 war es Nikolaus Wehrle, der neben dem alten Gasthaus einen neuen großen Neubau errichtete, das „nei Hüsli“ – Neuhäusle. Der „Hüsli-Klaus“ war als tüchtiger Wirt auch für seine begehrten Wurstwaren beliebt und weithin bekannt.

Sein 1846 geborener Sohn Amandus, mit der Bürgermeisterstochter Fridoline geb. Hog verheiratet, festigte den guten Ruf das Hauses und erweiterte es um zusätzliche Gästezimmer. Nach seinem Tod 1907 schrieb Fridoline Wehrle die Erfolgsgeschichte weiter und übergab es dann nach 50 Jahren ihrem Sohn Albert und dessen junger Ehefrau. Zum Gedenken an die verdiente Herbergsmutter errichteten dankbare Gäste in der Nähe des Hauses ein Gedenkplätzchen, die „Fridolinsruhe“.

Ab 1920 führte Sohn Albert mit seiner Frau Auguste Wehrle die „Sonne-Neuhäusle“. Da sie keine Kinder hatten, übernahm 1952 deren Neffe Karl Hättich mit seiner Frau Lydia das Anwesen. Deren Tochter Elisabeth übernahm dann vor gut fünfundzwanzig Jahren mit ihrem Ehemann Andreas Schlegel den Betrieb. Sie haben das Gasthaus im vergangenen Jahr an ihren Sohn Matthias Schlegel übergeben, der es nun in fünfter Generation führt. Nach wie vor ist die „Sonne-Neuhäusle“ ein beliebtes Ausflugsziel. Die Gaststätte bietet 90 Gästen Platz, draußen 40. Das Haus hat 45 Gästebetten.

Sonne Neuhäusle
Gasthaus „Sonne Neuhäusle“ bei St. Märgen um 2018. Foto: Hanspeter Schweizer