Run-for-Europe: Nach dem Lauf ist vor dem Lauf

Kirchzarten/Breisach (de.) Am vorvergangenen Sonntag beteiligten sich bei strahlendem Sonnenschein etwa 1000 Teilnehmer an dem Run-for-Europe. Angefeuert von den Samba-Trommlern „drums4europe“, Straßenmusikern und kleinen Bands gingen, walkten, radelten oder joggten die Teilnehmer mit Fähnchen, Ballons und Europa-T-Shirts die Runde von der Stadthalle Breisachs zur Ile de Rhin und wieder zurück.
Es war ein völkerverbindender Lauf und ein gemeinsames Feiern für Europa. In erster Linie liefen und feierten aufgrund der Lage Deutsche und Franzosen zusammen, aber auch Italiener, Finnen und Menschen anderer Nationalitäten waren anzutreffen.
Breisachs Bürgermeister Oliver Rein ließ es sich genauso wenig nehmen wie die Bürgermeister von Vogelgrün, Charles Thomas, und Neuf-Brisach, Richard Alvarez, Grußworte an die Läufer zu richten. Die drei Nachbargemeinden seien schon lange pro-europäisch ausgerichtet und begrüßten es, dass sich so viele Menschen für ein geeintes Europa engagieren.
Der Termin des Laufs war bewusst gewählt, nämlich eine Woche vor der für Europa schicksalsentscheidenden Stichwahl in Frankreich.
Der Run-for-Europe wurde als Idee bei dem Pulse-of-Europe in Freiburg geboren. Die Bewegung entstand nach dem Brexit. Den in vielen EU-Ländern immer lauter werdenden populistischen EU-Kritikern wollte man ein klares Bekenntnis zu Europa entgegensetzen. Die Treffen werden deshalb weitergehen: nach den Wahlen in Frankreich wird der Pulse-of-Europe jeden ersten Sonntag weiterhin auf dem Augustinerplatz in Freiburg stattfinden. Denn auch wenn Wilders in den Niederlanden keine Chancen auf eine Regierungsbeteiligung hat und auch wenn Macron die Wahl in Frankreich gewinnt, die europa-kritischen Stimmen sind deshalb nicht einfach weg. „Mir ist es ein Anliegen für Europa zu kämpfen und es lohnt sich dafür zu kämpfen“, so der in Kirchzarten lebende Franzose und Hauptorganisator des Laufs, Lionel Macor. Deshalb ist nach dem Lauf vor dem Lauf: für das nächste Jahr ist wieder ein Run-for-Europe geplant.

Bilder: Dagmar Engesser

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