Neujahrsempfang in Todtnau: Mammut-Investitionen und doppelte Schulden

Rückblick auf ein gutes Jahr für Todtnau in einem vollen Haus / Wintergeschäft startet jetzt

Todtnau (vw). Todtnaus Bürgermeister Andreas Wießner fasste das vollgepackte Jahr beim Neujahrsempfang in einem kompakten gelungenen Rundumschlag zusammen.

Einweihungen und Sanierungen
Er erinnerte an die Einweihung der sanierten Silberbergschule mit neuer Mensa (für 3,9 Millionen), und den Bau des Schwimmbads (für 2 Millionen). Die Sanierung der Ortsmitte Muggenbrunn für 1,2 Millionen startet im Frühjahr. Außerdem erläuterte Wießner die dritte Stadtsanierung mit dem neuen Parkhaus mit 296 Stellplätzen, wobei es jedoch beim Abriss des Wissler-Gebäudes zu Schwierigkeiten komme. Für das Parkhaus sei eine Fördertranche von 60 Prozent von 4,4 Millionen Euro angedacht. Vom 27. Mai an werde die L123 von Todtnau bis zur Abzweigung Sonnhalde wegen der Brückensanierung für sechs Wochen voll gesperrt sein. Das größte Projekt sei die Erweiterung des städtischen Alten- und Pflegeheims mit einer Aufstockung auf 90 Plätze und einer Investition von rund sechs Millionen Euro.

Bauplätze schaffen
Die Zahl der Einwohner sei von 2013 mit 4783 auf aktuell 4921 Einwohner gestiegen. Da der Wohnungsbedarf steige, wolle die Stadt mehr Bauplätze schaffen. Neue Baugebiete werde es in Todtnau in der Oberen Sonnhalde, sowie in Aftersteg und Geschwend geben. Von einem weiteren Projekt mit Bauplätzen in Todtnauberg sprach Wießner, wollte aber noch nicht mehr verraten.

Projekte für Einheimische und Touristen
„Der Winter hat heute eingesetzt“, so Wießner, „er kam zu spät, das waren teure Weihnachten“, sagte er, freute sich aber gleichzeitig über den großen Erfolg des Snow-Farmings auf dem Notschrei. Er lobte die Erfolge im Nordic-Center Notschrei und auf dem Feldberg und erinnerte diesbezüglich an den verstorbenen Stefan Wirbser, der an diesem Tag Geburtstag gehabt hätte. Das neue Verkehrsleitsystem auf dem Feldberg soll noch mit Informationen zu den Bussen erweitert werden. Anstehende Projekte seien die Hängebrücke oder das heiß diskutierte Hotel in Todtnauberg, wofür er nochmals warb. Wießner gab die Begeisterung des Bürgermeisters vom Brandner Tal an die Bürger weiter, wo Landal Greenparks erfolgreich sei.
Er sprach aber auch diejenigen Projekte an, die nicht in die Gänge kommen, wie etwa das Wasserfallportal wegen des schwierigen Bauuntergrundes.

Die Verschuldung nahezu verdoppeln
2017 hatte die Stadt Todtnau noch eine Verschuldung von 2,8 Millionen Euro, die 2018/2019 um weitere 2,6 Millionen erhöht werde. In drei Jahren von 2018 bis 2020 stehen Investitionen von 70 Millionen Euro an, wobei der Anteil der Stadt bei 8,4 Millionen Euro liege. Bisher habe der Wald bei der Finanzierung geholfen. Als viertgrößter Waldbesitzer Baden-Württembergs wünsche sich Todtnau nur, dass sich solch schlechte Forstjahre wie 2018 nicht noch öfter wiederholen.
Demnächst wird Todtnau man mit den Vorbereitungen für das 1000-Jahr-Jubiläum der Stadt beginnen, was 2025 gefeiert wird.

Bürgermeister Andreas Wießner beim Neujahrsempfang 2019. Foto: Verena Wehrle