Nahwärme-Projekt in Kappel wird jetzt beendet

Alle Beteiligten tragen Entscheidung mit – Ergebnis ist individueller Situation in Kappel geschuldet

FR-Kappel. (sf.) Das Nahwärme-Projekt in Kappel wird jetzt beendet. Diese Entscheidung tragen alle am Projekt Beteiligten mit. „Es ist sehr schade, dass das Projekt nicht zustande kommt, aber unter den gegeben Umständen ist eine Umsetzung zu unwirtschaftlich. Ich bedanke mich bei allen am Projekt Beteiligten für ihr großes Engagement“, so Umweltbürgermeisterin Gerda Stuchlik.

Vorausgegangen war das Engagement des Vereins Bürger Energie Kappel e.V. (BEK), der eine ökologisch und ökonomisch vorteilhafte Nahwärmeversorgung auf Basis von Kraft-Wärme-Kopplung in Kappel etablieren wollte. Daraufhin untersuchte ein externer Gutachter die Machbarkeit einer Nahwärmelösung und bezifferte auch die ökologischen und ökonomischen Auswirkungen für die späteren Endverbraucher.

Prinzipiell sind gemeinsame Wärmenetze effizienter als einzelne Anlagen. Da die erzeugte Wärme vom Erzeugungsort zu den Endverbrauchern über ein Nahwärmenetz verteilt werden muss, hängt die Wirtschaftlichkeit für den Betreiber und letztlich die Wärmepreise der Endkunden aber davon ab, wie viel Wärme über welche Strecken transportiert werden muss.

So ist die Bebauungsdichte auf dem Land tendenziell deutlich niedriger als in den Innenstädten, so auch in Kappel. Der ursprüngliche Ansatz, dass sich 50 bis 60 Haushalte beteiligen, konnte leider nicht erreicht werden. Zudem waren die potenziellen Anschlusswilligen örtlich so verteilt, dass keine eindeutige Trassenführung für ein Nahwärmesystem entstand.

Nachdem diese Variante vom Tisch war, wurde dann ab Mitte des Jahres geprüft, inwieweit kleinere Teilnetze technisch und ökonomisch sinnvoll umgesetzt werden könnten. Ein kleineres Teilnetz mit zehn Anschlussnehmern und einer 370 Meter langen Trasse und einer Energiezentrale in der Schauinslandschule war die Option. Als Betreiber des Nahwärmenetzes sollte die Solar-Bürger-Genossenschaft(Solargeno) fungieren, die die Finanzierung, Erstellung und den Betrieb des Wärmenetzes übernommen hätte. Als Partner für die technische Betriebsführung des Wärmenetzes wäre der Energiedienst Rheinfelden in Frage gekommen.

Aber nach allen Abwägungen stellte sich heraus, dass auch dieses Nahwärme-Konzept leider zu unwirtschaftlich ist. Zudem schätzt die Solargeno das Investitionsrisiko unter den aktuellen Randbedingungen als hoch ein.

Aus diesen Gründen wird das Nahwärme-Projekt in Kappel nicht mehr weiter von den Initiatoren verfolgt. Die Stadt Freiburg bedankt sich ausdrücklich für die Initiative und das Engagement der Kappler Bürgerschaft und deren Kooperationspartner.