Maria Lindenberg bei St. Peter um 1930

Lindenberg 1931
Wallfahrtsort Maria Lindenberg bei St. Peter um 1930. Foto: Archiv Dreisamtäler

Unsere heutige historische Ansicht zeigt den Wallfahrtsort Maria Lindenberg bei St. Peter um 1930. Kirche und Exerzitienhaus haben ihre Bezeichnung vom gleichnamigen Berg, an dessen Südwesthang das Ensemble steht.

Die Wallfahrt hier existiert seit 1497. Pantaleon Mayer, ein Bauer aus dem Ibental am Fuße des Lindenbergs, hatte eine nicht enden wollende Seuche in seinem Viehstall. In einem Traum wurde er aufgefordert, der Jungfrau Maria eine Bildsäule zu stiften, die er in Auftrag gab, worauf die Seuche verschwand. Der Bildhauer war säumig, erst als dessen Haus abbrannte, führte er die Arbeit unverzüglich aus.
Als später ein Hirtenjunge eine Marienerscheinung hatte und im Tal die prophezeiten Todesfälle eintraten, baute Mayer 1525 eine hölzerne Kapelle, die wie die vorige und die nachfolgende ausgeraubt und geschändet wurde.
Nach dem Wiederaufbau gab es ab 1670 regelmäßige Gottesdienste. Allerdings auch Abrisse und Neuaufbauten. So besteht die Eschbacher Jakobuskirche zum Teil aus Baumaterial der ehemaligen Kapelle auf dem Lindenberg.

Das Ursprungsbauwerk der heutigen Kapelle „Maria Lindenberg“ samt Gelände wurde von den 18 Eigentümern am 17. Januar 1860 der Gemeinde Unteribental geschenkt; diese vergrößerte 1865 die Kirche und renovierte sie 1881.

Seit 1921 findet sich auf dem Lindenberg auch ein Exerzitienhaus. Das wurde 1978/79 nach einem Brand in der heutigen Form wieder aufgebaut.
Eine Besonderheit in dieser Kirche ist die Eucharistische Anbetung, die von 1858 bis 1869 durchgeführt wurde und wieder seit 1955 ganzjährig Tag und Nacht von Männern für Frieden und Erneuerung der Kirche gebetet wird. Initiiert wurde diese Gebetswache von Konrad Adenauer 1955 mit dem Ziel der Freilassung von Kriegsgefangenen und Zivilpersonen und dem Versuch, diplomatische Beziehungen aufzubauen. Sie findet bis heute statt.

Lindenberg 2020
Wallfahrtsort Maria Lindenberg bei St. Peter 2020. Foto: Hanspeter Schweizer