Europa Park Stadion: Verfahren eingestellt – Vergleich gefunden

SC darf nun auch freitagabends und am Sonntagnachmittag im neuen Stadion spielen

Europa Park Stadion Innen
Das Europa Park Stadion von innen. Foto. Achim Keller

Freiburg (sf.) Der Rechtsstreit zwischen den sechs KlägerInnen aus dem Stadtteil Mooswald und der Stadion Freiburg Objektträger GmbH & Co.KG – also der gemeinsamen Gesellschaft der Stadt Freiburg und dem Sport-Club – ist beigelegt. Damit endet auch ein jahrelanger politischer Konflikt, der seinen Ausgangspunkt beim Bürgerentscheid im Jahr 2015 nahm, einvernehmlich, nachdem Oberbürgermeister Martin Horn auf die KlägerInnen zugegangen war und Gespräche für eine außergerichtliche Einigung angeboten hatte.
Nach Fertigstellung des Stadions und Aufnahme des Spielbetriebs einigten sich die Beteiligten nun auf einen Vergleich. Die Stadt möchte mit dem folgenden Entgegenkommen ein wichtiges Zeichen setzen und signalisieren, dass sie die besonderen Belastungen für den Stadtteil Mooswald durch das neue SC-Stadion und durch andere Bauvorhaben anerkennt:

  • Die Stadt verpflichtet sich, die ca. 10 ha große Waldfläche zwischen Paduaallee/Granadaallee und Im Rehwinkel, Obere Lachen und Bahnlinie in den nächsten 30 Jahren nicht zu bebauen und sich stattdessen bei der höheren Naturschutzbehörde im RP dafür einzusetzen, dieses Waldstück in das bereits bestehende Vogelschutzgebiet aufzunehmen. Letzteres hängt allerdings von naturschutzrechtlichen Voraussetzungen ab.
  • Weiterhin stellt die Stadt Freiburg für Sanierung und Modernisierung von Spielplätzen und Begegnungsstätten im Stadtteil Mooswald ein Budget von 100.000 Euro zur Verfügung. Die Auswahl dieser Projekte wird im Einvernehmen zwischen Stadtverwaltung und Bürgerverein Mooswald getroffen.
  • Zusätzlich wurden auch für einen Zeitraum von zehn Jahren weitere Nutzungseinschränkungen zugesichert. Insbesondere darf keine Umwandlung in eine Multifunktionshalle erfolgen – und weiterhin dürfen auf den Parkplätzen und Freiflächen im Stadionumfeld keine Großkonzerte oder Open-Air-Kinoveranstaltungen mit mehr als 5.000 Zuschauerinnen und Zuschauern veranstaltet werden.
  • In den Verhandlungen wurde auch die Verkehrsorganisation im Spielbetrieb erörtert mit dem Ziel, den verkehrlichen Ablauf an Spieltagen für die AnwohnerInnen des Mooswaldes verträglich zu halten. So wurden bereits ein mit Anliegervertreterinnen und Anliegervertretern abgestimmtes Verkehrskonzept an Spieltagen und ein vom Bürgerverein gefordertes permanentes Halteverbot entlang der Elsässer Straße umgesetzt. Ebenso bemüht sich die Stadt zu gewährleisten, dass auf den Parkplätzen im Umfeld des Stadions keine Lkw abgestellt werden oder auf ihre Entladung im Bereich der „Rollenden Landstraße“ warten.

Der Vergleich muss noch vom Gemeinderat genehmigt werden. Aufgrund politischer Vorabstimmungen wird hier jedoch eine breite Zustimmung erwartet.