Eisenwerk in Buchenbach-Falkensteig

Eisenwerk
Eisenwerk in Buchenbach-Falkensteig. Foto: Archiv Walter Fauler

Unsere heutige historische Ansicht ist ein Gemälde von 1854 und zeigt das Eisenwerk der Firma Ph. Ant. Fauler in Buchenbach-Falkensteig. Der Maler des Bildes ist unbekannt.

Philipp Anton Fauler kaufe 1838 das bereits bestehende Eisenwerk in Falkensteig in der „Oberen Blechschmiede“ für seine beiden Söhne, die 1859 auch das benachbarte „Hofgut Himmelreich“ erwarben. Es gab eine Gießerei, Walzwerke und ein Großhammerwerk. „Die Hämmer der Hammerschmiede waren in allen Tälern gut zu hören“, so Überlieferungen aus der Bevölkerung. 1858 entstand weiter hinten, beim heutigen „Lampenladen“, ein zweiter Betriebsteil mit Drahtzieherei, aus dem später ein Sägewerk wurde.

Zeitweise waren im Eisenwerk in Falkensteig bis über 400 Arbeiter beschäftigt. Doch die Produktionsweise der Firma konnte mit der rasanten Entwicklung der Eisenindustrie nicht mithalten, die Konkurrenz aus anderen Teilen Deutschlands ließ die Mitarbeiterzahl in Falkensteig auf ein Zehntel schrumpfen. 1872 wurde der Walzwerkbetrieb eingestellt. Bereits 1866 war die Eisengießerei abgebrannt. Lediglich die wasserbetriebene Drahtzieherei am hinteren Ortsausgang hielt sich bis 1890. Endgültig Schluss in Falkensteig war nach Ende des 1. Weltkrieges 1918 mit der Liquidierung des Unternehmens, das die letzten Jahrzehnte auch in Freiburg Betriebsstätten unterhielt.
Von den Gebäuden auf dem Gemälde steht heute nur noch eins, das „Haus zum Hammer“ oben an der Bundesstraße. Die gesamte restliche Fabrik wurde zwischen 1924 und -28 abgerissen. Später entstand dort das heutige Wohngebiet „Blechschmiede“.

Eisengiesserei
Foto: Hanspeter Schweizer

Schwarzwald-Geschichten

Eine weitere Ansicht eines Gemäldes zeigt das Innere des Gebäudes, in dem sich die Hammerschmiede befand. Das Bild hängt zurzeit im Freiburger Augustinermuseum, wo die Ausstellung „Schwarzwald-Geschichten“ gezeigt wird. In der Beschreibung dieser äußerst sehenswerten Ausstellung ist zu lesen:
„Im 19. und frühen 20. Jahrhundert sind Künstler wie Emil Lugo, Hans Thoma, Wilhelm Hasemann und Curt Liebich fasziniert von der Landschaft, den Menschen und ihren Traditionen. Sie bringen saftig grüne Sommerwiesen und tief verschneite Tannenwälder auf ihre Leinwände, fangen die Stimmung stürmischer Herbstabende und sonniger Frühlingsmorgen mit dem Pinsel ein. Und natürlich diese Schwarzwälder: Ob Hirtenbub mit Kühen oder Mädchen mit Gänsen, ein Brautzug zur Kirche oder ein junger Mann bei der Kartenlegerin, die Arbeit in der Uhrmacherwerkstatt oder Kaffeeklatsch in der guten Stube – Genreszenen lassen uns teilhaben am Leben vergangener Zeiten. Glaube und Aberglaube, Landwirtschaft und innovative Handwerkskunst, Abgeschiedenheit und Aufbruch zum Welthandel: Es entsteht ein vielschichtiges Bild, das weit über die Klischees hinausgeht“.

Das Bild wurde uns freundlicherweise von Helmut Wohleb aus Buchenbach zur Verfügung gestellt. Auch davon ist der Maler unbekannt. Die Ausstellung dauert noch bis zum 6. Oktober 2019. 

Eisengiesserei
Repro: Helmut Wohleb