Das Seniorenbüro informiert: Pflege zu Hause – Betreuungskräfte aus Osteuropa

 Freiburg (pl.) In Deutschland sind 2,9 Millionen Menschen pflegebedürftig. Drei Viertel davon werden zu Hause versorgt, sagt das Statistische Bundesamt (Stand 2015). Zuletzt ist die Beschäftigung von Pflege- und Hauswirtschaftskräfte aus Osteuropa in den Fokus gerückt.

Dank deren Hilfe können die Pflegebedürftigen länger in den eigenen vier Wänden bleiben, und die pflegenden Angehörigen werden zeitlich wie emotional entlastet.

Nun weist das Seniorenbüro mit Pflegestützpunkt auf zwei Wege hin, eine osteuropäische Betreuungskraft im Privathaushalt anzustellen:

1. Die Betreuungskraft wird vom zu Pflegenden oder einem Mitglied seines Haushaltes sozialversicherungspflichtig angestellt. Beide Parteien schließen einen Arbeitsvertrag, der auch die Arbeitszeiten und -bedingungen regelt. Dies ist aufwendig, aber rechtssicher und transparent.

2. Ein osteuropäischer Dienstleister entsendet die Betreuungskraft in den Privathaushalt. Die Vermittlung läuft kostenpflichtig über eine deutsche Agentur, die den Kontakt herstellt und als Ansprechpartner bei allen auftretenden Fragen dient.

Ungeachtet der Art der Anstellung gibt das Arbeitsrecht klare Regeln vor. Dazu zählt die durchschnittliche Arbeitszeit von acht Stunden pro Tag. Darum sind unter anderem folgende Hinweise wichtig:

– Informieren Sie sich im Vorfeld gründlich, auch über die Rechtslage.

– Die Kommunikation muss stimmen. Gute Sprachkenntnisse und die Bereitschaft zu kulturellem Austausch helfen, Missverständnisse zu vermeiden.

– Nach wie vor muss ein ambulanter Pflegedienst die fachliche Versorgung (Wunden, Katheter wechseln usw.) sicherstellen.

– Die Betreuungskraft sollte in der Wohnung ein eigenes Zimmer als Rückzugsort für sich haben.

In der Regel ist eine Betreuungskraft eine große Hilfe und ermöglicht dem Pflegebedürftigen, weiterhin in seinen vier Wänden zu leben.

Die wichtigste Voraussetzung für ein Gelingen ist ein respektvolles Miteinander, das die Bedürfnisse des Pflegebedürftigen genauso berücksichtigt wie die der Betreuungskraft.

Infokasten Das Seniorenbüro mit Pflegestützpunkt berät unter anderem über zeitintensive Pflege durch osteuropäische Betreuungskräfte. Hier wird die persönliche Situation erfasst und gemeinsam überlegt, welche Angebote und Entlastungsmöglichkeiten geeignet sind.

Seniorenbüro mit Pflegestützpunkt: Fehrenbachallee 12, 79106 Freiburg, Tel. 0761/201-3032, seniorenbuero@stadt.freiburg.de.

Offene Sprechzeiten: Mo, Mi, Fr 9-12 Uhr, darüber hinaus telefonisch und Termine nach Vereinbarung.

www.freiburg.de/senioren