Gemalt wurde es 1945/46 von Ernst Oberlin aus Freiburg, der in der Wilhelm-Dürr-Straße wohnte und in der Schwarzwaldstraße 23 sein Atelier hatte. Das Bild hat die Maße 81 x 46 cm und ist auf Sperrholz gemalt.
Rechts sieht man die ehemalige Erzwäscherei des Kappler Bergwerkes. Das erste Haus etwas links unterhalb der Kirchzartener Kirche ist das ehemalige Gasthaus Linde, das als Wohnhaus heute noch steht. Rechts oben sieht man den 1.200 m hohen Hinterwaldkopf.
Ernst Oberlin, geboren 1911 als zweiter Sohn des Eisenbahners August Oberlin, war Kunst- und Dekorationsmaler. Sein Elternhaus stand in der Nähe des Freiburger Hauptbahnhofes. Bereits 1929 spielte er beim Sportclub Freiburg, der damals noch im Wintererstadion beim Flugplatz seine Heimat hatte. Von Ernst Oberlin ist bekannt, dass er mit dem Fahrrad von Freiburg bis ins italienische Neapel und auch nach Griechenland gefahren ist und er noch vor dem 2. Weltkrieg die Kunstschule in München besuchte.
Das Kriegsende erlebte er in russischer und französischer Kriegsgefangenschaft, aber auch in jener Zeit sind viele Bilder entstanden. Seine Malerei fand besonders in Russland die Gunst des Lagerkommandanten, was ihm ein paar Vergünstigungen einbrachte.
Im Anschluss widmete er sich dem Aufbau seines kleinen Geschäftes. Viele Vergoldungen in Kirchen der Gegend wurden von ihm angefertigt. Und er hat immer wieder und viel gemalt. Sein Enkel Frank Oberlin, der in Stegen einen Pflegedienst betreibt, erzählt: „im ganzen Haus in Freiburg hingen Bilder von ihm und standen Ikonen rum, die er gesammelt hatte. Seine Leidenschaft dafür entstand während der russischen Gefangenschaft“.
Ernst Oberlin hatte mit seiner Frau Luisa zwei Söhne, er starb 1995 in Freiburg.
Hanspeter Schweizer / Repro: Josef Riediger