Bürgervereine zu Straßenumbenennungen

Mehrheit plädiert für den Verbleib der Namen

Freiburg (u.) Vier Jahre lang hat eine Kommission in Freiburg die Straßennamen auf politische oder gesellschaftliche Korrektheit untersucht.Die vom Gemeinderat berufenen Kommission aus Expertinnen und Experten untersuchte, welche Würdigungen von Personen und Ereignissen durch die Benennung einer Straße aus heutiger Sicht nicht mehr angemessen erscheinen. Für zwölf Straßen empfahl die Kommission Ende September 2016 eine Umbenennung.

Eine Mehrheit der in der Arbeitsgemeinschaft der Bürgervereine (AFB) zusammengeschlossenen 18 Bürgervereinen hat sich bei einer Rundfrage zum Freiburger Namensstreit nun für die Beibehaltung der Straßenbezeichnungen ausgesprochen.
Die Einschätzung der vom Gemeinderat eingesetzten Expertenrunde wurde sehr unterschiedlich bewertet. Zum Teil sehr kontrovers werden auch die Lebensleistungen der „beanstandeten“ Personen eingeschätzt, die von der Kommission vorgeschlagen werden, sie von den Straßenschildern zu tilgen.
Eine Mehrheit der Bürgervereinsvertreter kann sich eher vorstellen, dass Straßenbezeichnungen mit zusätzlichen Textergänzungen über den Namensträger versehen werden.
Einigkeit bestand bei allen Befragten, dass über alle historischen Ereignisse und Personen diskutiert werden könne. Viele äußerten die Sorge, das Thema würde „zu hoch gehängt und zu emotional von Befürwortern und Gegner behandelt“.
Die Zeitgeschichte sollte trotz aller Kontroversen „nicht neu geschrieben“ werden, wurde argumentiert.