Aufruf der NABU-Gruppe Dreisamtal

Igel

Kirchzarten (dt.) Kürzlich wurde dem NABU Dreisamtal ein junger Igel gebracht, dessen Schnauze wahrscheinlich durch die scharfen Klingen eines Mähroboters oder eines Freischneiders arg zerschnitten war. Aus gegebenem Anlass appelliert der NABU Dreisamtal deshalb an alle Besitzer von Mährobotern und Freischneidern, ihre Geräte bei den Gartenpflegearbeiten nur mit äußerster Vorsicht einzusetzen. Wenn das Grün unter Büschen und Hecken mit einem Freischneider geschnitten wird, besteht die Gefahr, dass dort versteckte Tiere verletzt oder gar getötet werden.

Auch die Mähroboter sind, wie z. B. der Deutsche Tierschutzbund feststellt, nicht so harmlos, wie gerne werbewirksam behauptet wird. Hier werden nicht nur kleine Igel, sondern auch Käfer, Spinnen, Tausendfüsser , Bienen, Hummeln, Blindschleichen, Jungfrösche, Kröten, Eidechsen durch den Sog der rotierenden Messer in Mitleidenschaft gezogen. Oft bleibt das Massaker auf dem Rasen allerdings unbemerkt, da die Tiere im Verletzungsfall keine Schmerzenslaute ausstoßen und sich ins Unterholz zurückziehen, um dort qualvoll zu verenden.

Der NABU Dreisamtal rät daher, insbesondere den Roboter nie unbeaufsichtigt arbeiten zu lassen, vor allem niemals in der Dämmerung oder in der Nacht!

Bei dieser Gelegenheit möchte der NABU auch noch einmal darauf hinweisen, dass es wegen des heute besonders notwendigen Artenschutzes durchaus Sinn macht, die Gärten etwas weniger penibel zu pflegen. Denn ein permanent vom Mähroboter gepflegter Rasen ist biologisch völlig wertlos. Ihm fehlen Blühpflanzen und Kräuter, die wiederum den Insekten und Kleintieren Nahrung bieten. Bleiben diese aus, wird auch der Igel nicht satt. Wer mit etwas Mut eine gewisse „Wildnis“ zulässt, kann sich schon bald an der rasch sich einstellenden Vielfalt an verschiedensten Kleintieren erfreuen.