Die „Sehnsucht Afrika“ lockte über 300 Besucher

Gut 300 Gäste vom Akkordeon-Club und Trommlerinnen „Akwaaba Dug Jadee“ begeistert

Ein buntes musikalisches Miteinander von Akkordeonclub Kirchzarten und Trommlerinnen-Gruppe „Akwaaba Dug Jadee“ aus Lahr begeisterte über 300 Besucher im Kurhaus. Foto: Gerhard Lück

Kirchzarten (glü.) Den Musikern vom Akkordeonclub Kirchzarten hat es Afrika angetan, ein Kontinent voller Lebensfreude, ungebrochenem Lebenswillen, Farbenpracht und rhythmischer Musik, aber auch ein Kontinent voller Probleme mit Hunger, Krieg und Armut. Er hat sie zu einem Konzert inspiriert. Am Samstag ließen sie über 300 Besucher im nahezu ausverkauften Kurhaus musikalisch an ihrer „Sehnsucht Afrika“ teilhaben. Das Orchester unter der Leitung von Axel Traub, die Kiddy-Band mit Dirigent Thomas Rampp und die Lahrer Trommlerinnengruppe „Akwaaba Dug Jadee“ verbreiteten afrikanisches Flair.

Die Trommlerinnen begannen mit „Akwaaba wezolo – Willkommen“ und dem „Kpanlogo“. Mit der Filmmusik „La Storia“, getragen und emotional gespielt, setzte das Akkordeon-Orchester ein. Die Vorsitzende Susanne Gärtner begrüßte in einer der vielen Sprachen Kameruns und führte durch den eher ernsten ersten Programmteil. Sie erinnerte an 54 Staaten mit 1,2 Milliarden Menschen und die vielen sozialen Herausforderungen. Michael Jacksons Song „Heal the World – Heile die Welt, mach daraus einen besseren Ort“ unterstrich die Botschaft.
Die Kiddy-Band des Akkordeon-Clubs begann mit „Baby Elefant Walk“. Wie ein „alter Rapper“ präsentierte Maximilian Hall (10) den Song „König, der Meere“, dessen Refrain die Besucher begeistert mitsangen. Susanne Gärtner schilderte die Lebenswelt der Kinder in Afrika: „Dieser Kontinent braucht Hilfe und braucht Freunde.“ Das Orchester unterstrich das mit dem Song „That’s what friends are for“. Afrika weckt Sehnsucht auch mit seiner Tierwelt. Zu herrlichen Tierbildern auf der Leinwand spielte das Orchester das „Adagio“ vom W.A. Mozart, unterstützt durch die beeindruckende Solo-Klarinette von Marlene Kuss. Vor der Pause stellte Dorothea Brust-Etzel das von der Trommlerinnen-Gruppe in Ashaiman in Ghana unterstützte Straßenkinder-Projekt vor. Mit den Stücken „Gota“, „Wamidzo“ und „DaDa FoFo“ begleiteten „Akwaaba Dug Jadee“ unter der musikalischen Leitung von Judith Dücker die Gäste in die Pause.

Thomas Fuß lockte mit dem „Tarzanruf“ und moderierte als Tourist auf Safari in Afrika den zweiten Teil humorvoll. Er erzählte seine Erlebnisse mit Löwen und anderen wilden Tieren und führte gekonnt zu Musikstücken wie „A swinging Afrika“ von Bert Kämpfert, „The lion sleep tonight“ mit dem afrikanischen Sänger Thierry Ondoua und „See you later alligator“. Nach dem „You’ll be in my heart“ von Phil Collins und dem Bekenntnis von Thomas Fuß „Einmal Afrika, immer Afrika“ übernahmen wieder die Trommlerinnen die Bühne. Sie verteilten Rhythmusinstrumente ans Publikum und begeisterten mit dem Glockenspiel „Bell Rhythm“ und den Trommelstücken „Evinje“, „Kpatscha“ und „“Djigbo“. Der Höhepunkt des Abends war dann der von Orchester und Trommelgruppe gemeinsam gespielte traditionelle afrikanische Zulu-Song „Siyahamba“.

Die Akkordeonspieler, die noch nie so viele Besucher bei ihren Konzerten hatten, kamen nicht ohne Zugabe von der Bühne: „Pata Pata“ und „Can you feel the love tonight“. Eine fröhliche Stimmung herrschte im Saal, den die Musiker liebevoll mit afrikanischen Motiven und Stoffen dekoriert hatten. In ihren bunten Gewändern drückten sie farbenfroh ihre „Sehnsucht Afrika“ aus. Für zehn Jahre Dirigat ehrten die Musiker ihren Leiter Axel Traub. Jubel gab es für Walter Haas, der seit 60 Jahren im Akkordeonclub musiziert. Die Trommlerinnen freuten sich über 434 Euro Spenden. Einige von ihnen konnten sich bei Besuchen in Ghana vom Erfolg der Arbeit mit den Straßenkindern überzeugen. Nicht nur Dirigent Axel Traub hatte am Ende Lust auf Mehr mit „Akwaaba Dug Jadee“.