Tourismus Schwarzwald: Christopher Krull steigt aus

Schwarzwälder Tourismuschef will sich neuer Herausforderung stellen

Seit Jahren steigen die Gästezahlen im Schwarzwald kontinuierlich, noch nie wurden so viele
Übernachtungen in den Beherbergungsbetrieben der Region gebucht wie im vergangenen Jahr.
Aber für den Chef der Schwarzwald Tourismus GmbH (STG) ist das kein Grund sich
zurückzulehnen. Christopher Krull führt die Marketingorganisation und den Dachverband seit
Gründung der STG 2002. Jetzt hat er den Aufsichtsrat um vorzeitige Auflösung seines bis
Dezember 2018 laufenden Vertrages gebeten. Dem Antrag haben die Gremien auf ihrer Sitzung
am Mittwoch in Baden-Baden zugestimmt.
Die Stelle des Geschäftsführers der Schwarzwald Tourismus GmbH wird ausgeschrieben und soll
zeitnah neu besetzt werden. Die Landrätin des Landkreises Breisgau-Hochschwarzwald, Dorothea
Störr-Ritter, hob als STG-Aufsichtsratsvorsitzende die Leistung Krulls hervor: „Er hat es geschafft,
aus einer heterogenen Tourismusregion eine schlagkräftige Einheit zu formen.“ Der Schwarzwald
sei national und international mit dem Namen Krull verbunden.
Landrat Frank Scherer aus dem Ortenaukreis betonte als Vorsitzender der
Gesellschafterversammlung das erfolgreiche Wirken des Geschäftsführers und die Professionalität
der Schwarzwald Tourismus GmbH. „Die STG ist mit ihren Mitarbeitern hervorragend aufgestellt.
Ich bin sicher, dass dieses Team die äußerst erfolgreiche Arbeit der STG bis zur Neubesetzung der
Stelle fortsetzen wird.“
Krull will sich neuen Herausforderungen im Tourismus widmen: „Der Schwarzwald steht auf einer
grundsoliden wirtschaftlichen Basis. Nach 20 Jahren Aufbauarbeit in der Region, davon 15 als
Geschäftsführer der STG, möchte ich Tourismus noch einmal aus einer neuen Perspektive
entwickeln. Zugleich will ich meinen persönlichen Aktionsradius verkleinern. Allein die riesigen
Ausmaße des Schwarzwaldes und die weiten Distanzen erforderten bisher einen überaus hohen
Zeitansatz für Gremienarbeit und Absprachen. In meinem künftigen Wirkungsfeld soll mehr Zeit für
meine Familie bleiben.“
Im Schwarzwald hinterlässt er die größte zusammenhängende Tourismusregion in Deutschland.
Sie steht für jährlich mehr als 6 Milliarden Euro Umsatz und eine Nettowertschöpfung von fast 2,9
Milliarden Euro. Der Tourismus sichert zwischen Karlsruhe und Basel über eine halbe Million
Arbeitsplätze. Der touristische Anteil am Primäreinkommen der Region lag 2015 bei 4,38 Prozent.
Die von Krull 2005 mit den Verkehrsverbünden entwickelte „Konus-Gästekarte“ wurde mehrfach
ausgezeichnet und ist Vorbild für viele nachhaltige Mobilitätsprojekte in Tourismusregionen in
Deutschland und sogar in Asien geworden. Die „Schwarzwald-Card“ hat als eine der ersten Allinclusive-
Erlebniskarten für Urlauber neue Maßstäbe gesetzt. Und die unter Krulls Regie neu
positionierte „Marke Schwarzwald – herz.erfrischend.echt.“ hat wesentlich dazu beigetragen, das
einst verstaubte Image des Schwarzwaldes hin zu einer trendigen Ferienregion zu verändern.