Kirchzarten bald mit 4****-Hotel?

Joachim Niehaus, Freiburger Hotelier, plant Großes beim Kurhaus

Geht es nach dem Bauherrn, könnte das Kurhaus-Areal bald so aussehen. Links das bestehende Gebäude, dahinter der Hotel-Neubau.

Kirchzarten (de.) Wird ein lange gehegter Traum Wirklichkeit?
In den 1960er Jahren verfolgte der damalige Bürgermeister Dr. Gremmelsbacher die Entwicklung eines Kurgebietes mit Kurkliniken neben dem Kurhaus. Diese Entwicklung fand nicht statt, das Kurhaus blieb isoliert und nachfolgende Bürgermeister und Gemeinderäte versuchten immer wieder, Hotels oder Kureinrichtungen dort anzusiedeln, bisher erfolglos. Zwar wurden vielfach Gespräche mit Investoren geführt, letztlich war den meisten das finanzielle Risiko aber zu groß.

Joachim Niehaus, Geschäftsführer des Hotels am Stadtgarten in Freiburg vor der Visualisierung seines geplanten Hotels. Foto: Dagmar Engesser

Nun lud Joachim Niehaus, Geschäftsführer des Hotels am Stadtgarten in Freiburg, zu einer Pressekonferenz im Kurhaus ein und stellte sein Konzept für ein Wellness- und Fitness-Hotel vor. Das Kurhaus wolle er langfristig pachten und für seine weitere Sanierung auch ordentlich Geld in die Hand nehmen. Außerdem wolle er auch gegen die Wohnungsnot in Kirchzarten etwas tun – mit dem Bau von etwa 50 Wohnungen in unmittelbarer Nachbarschaft.
Das klingt zu schön um wahr zu sein, doch sein Konzept klingt überzeugend.
Sicher sei es eine Herausforderung, ein Hotel in Kirchzarten zu errichten. Während ein Hotel in der Stadt oft ein Selbstläufer sei, müsse man in Kirchzarten konsequentes Marketing betreiben. Aber Kirchzarten habe viel zu bieten, habe einen Ruf als Aktiv-Destination für Wanderer und Mountainbiker und dieses Potential sei ausbaufähig. Die Infrastruktur am Kurhaus mit seinem Freibad, der Nähe zum Gelände des Sportvereins, des Segelflug- und Golfplatzes sei optimal.

Das Kurhaus

Das Kurhaus ist seit langen Jahren schon vom Institut für angewandte Kinesiologie (IAK) gepachtet, die dort ganzjährig Kurse und Seminare für Teilnehmer aus aller Welt anbieten. Ihnen würde ein Hotel direkt neben den Seminarräumen sicher sehr entgegenkommen. Auf diese Grundauslastung durch die Seminarbesucher setzt Joachim Niehaus auch. Zudem würde er den Seminar- und Tagungsbereich ausbauen und dafür die Räume im Kurhaus optisch und technisch – durch Klimatisierung der Räume beispielsweise – aufwerten.

Sport- und Wellness

Das Hotel müsse so attraktiv sein, dass die Gäste um des Hotels wegen kommen. Deshalb plant Niehaus ein hochwertiges Fitness-Studio mit einem großzügigen Wellness-Bereich. Zielgruppen könnten neben sportlich aktiven Urlaubern auch Fußball- und Sportvereine sein. Für den Outdoorsport sollen Räder und Mountainbikes zur Verfügung gestellt werden.

Sporthotel Ansicht Eingangsfront.
Sporthotel Ansicht Rückseite.

Der Hotel- und Gastronomiebereich

Niehaus plant einen Hotelkomplex mit etwa 70 Zimmern und einen zweiten Komplex mit Fitnessstudio und Wellnessbereich. Über dem Fitnessstudio sollen fünfzehn Ferienappartements entstehen.

Den bisher nicht sanierten Anbau am Kurhaus würde er abreißen und durch ein Restaurant als Bindeglied zwischen Hotel und Wohnbebauung ersetzen. Dort könnten nicht nur die Hotelgäste, sondern auch die Seminarteilnehmer und die Bevölkerung des Dreisamtals essen gehen. Der Fokus liege auf gesunder Ernährung aus Lebensmittel der Region.
Insgesamt plant er ein ökologisch nachhaltig geführtes Hotel, Photovoltaik-Anlagen gehörten zum Energiekonzept ebenso dazu wie Ladesäulen für Elektro-Autos. Dieses Hotelprojekt sei ein Lebensprojekt in das er seine Leidenschaft für die Hotellerie und den Sport ebenso mit einbringen könne wie den Bereich Bildung und persönliche Weiterentwicklung.
Zu den Investitionskosten äußerte sich Niehaus auf Nachfrage der Presse nicht. Er machte deutlich, dass er bereit sei zu investieren, dass das Risiko aber abgefedert werden müsse und dies solle über den Wohnungsbau geschehen. Die Gemeinde würde das Gelände, das sich in ihrem Eigentum befinde, an Niehaus verkaufen, er errichte die Wohneinheiten und vermarkte sie, was dann der Querfinanzierung des Hotels dient.
Bürgermeister Andreas Hall ist überzeugt davon, dass Niehaus die Seriosität, die Kompetenz und Leidenschaft mitbringe, dieses Projekt zu realisieren. Ein Hotel in diesem Segment fehle im Dreisamtal, was die Vorsitzende des Vereins Tourismus Dreisamtal, Vera Schuler, bestätigte. Ein solches Hotel würde einen Entwicklungsschub für Kirchzarten bedeuten. Hinzu käme, dass durch das Hotel an die 60 Arbeitsplätze geschaffen würden.
Damit das Projekt Wirklichkeit wird, muss aber zunächst ein Bebauungsplan für das 12.000 Quadratmeter große Areal zwischen Kurhaus und dem Wohngebiet am Kurhaus erstellt werden. Davon würden 5000 Quadratmeter für Wohnungsbau und 7000 Quadratmeter für das Hotel genutzt. Während das Verfahren laufe, könne ab einer bestimmten Phase parallel dazu auch schon der Bauantrag gestellt werden. Mit einem Baubeginn wäre ab 2020 zu rechnen. Hall betonte, dass dieses städtebauliche Projekt von großer Bedeutung sei, deshalb müsse nicht nur der Gemeinderat, sondern auch die Bevölkerung mit einbezogen werden. Wichtig sei ihm eine hohe Transparenz des Projektes mit dem Ziel einer hohen Akzeptanz.

Bürgermeister Andreas Hall ist überzeugt davon, dass Niehaus die Seriosität, die Kompetenz und Leidenschaft mitbringe, dieses Projekt zu realisieren. Ein Hotel in diesem Segment fehle im Dreisamtal, was die Vorsitzende des Vereins Tourismus Dreisamtal, Vera Schuler, bestätigte. Ein solches Hotel würde einen Entwicklungsschub für Kirchzarten bedeuten. Hinzu käme, dass durch das Hotel an die 60 Arbeitsplätze geschaffen würden.
Damit das Projekt Wirklichkeit wird, muss aber zunächst ein Bebauungsplan für das 12.000 Quadratmeter große Areal zwischen Kurhaus und dem Wohngebiet am Kurhaus erstellt werden. Davon würden 5000 Quadratmeter für Wohnungsbau und 7000 Quadratmeter für das Hotel genutzt. Während das Verfahren laufe, könne ab einer bestimmten Phase parallel dazu auch schon der Bauantrag gestellt werden. Mit einem Baubeginn wäre ab 2020 zu rechnen. Hall betonte, dass dieses städtebauliche Projekt von großer Bedeutung sei, deshalb müsse nicht nur der Gemeinderat, sondern auch die Bevölkerung mit einbezogen werden. Wichtig sei ihm eine hohe Transparenz des Projektes mit dem Ziel einer hohen Akzeptanz.