Rekordbesuch bei „fuß & friends“ in der Talvogtei

Die rund 460 Besucher erlebten ein musikalisches Feuerwerk voller Leidenschaft

 Kirchzarten (glü.) Einen Rekordbesuch erlebte die „dreisam Klein Kunst Bühne Burg“: Rund 460 begeisterte Musikfreunde sorgten am Samstagabend für eine total ausverkaufte Talvogtei. „Das sind so viele Menschen“, freute sich Intendantin Petra Zentgraf, „wie im Dreisamtal auf einem Quadratkilometer wohnen.“ Sie war überglücklich, dass es ihr gelungen sei, nach dem Riesenauftritt im letzten Jahr „diesen bunt gewürfelten Haufen Dreisamtäler Musiker“ als „fuß & friends“ wieder auf die Openair-Bühne zu locken: „Und Sie werden merken: Musik ist ihre Leidenschaft.“

Dass zehn Minuten vor Beginn ein Mordsregenschauer über dem Wasserschloss niederging und dass gleich beim ersten Song „Halt mich“ von Grönemeyer die Mikros der Sänger versagten, tat all dem, was dann folgte keinen Abbruch. „Wenn das im richtigen Konzert wär, wär echt Sch…“, entfuhr es Frontmann Christoph Fuß, „also, Oli, noch mal von vorne.“ Und Oliver Trenkle, der Drummer mit dem ernsten Gesicht des Hauptamtsleiters, ließ sich nicht ein zweites Mal bitten – und holte aus den Trommelbecken heraus, was möglich war. Dann nahm das musikalische Feuerwerk quer durch die deutsche und internationale Popwelt seinen Lauf. Ob „The Cost of Freedom“ von Marla Glen, „Wo fängt der Himmel an?“ von Philipp Poisel oder „Joline“ von Miley Cyrus – nahezu alle Songs des langen Abends hatten viel mit Gefühlen und dem Zusammenleben der Menschen zu tun.

Fantastisch fügte sich neu die Trompeterin Dee Boyd ins Band-Gefüge ein – als Dirigentin des Musikvereins Kirchzarten gehört sie ja quasi dazu. Bei „Flying to the Moon“ brillierte sie erstmals mit einem tollen Solo. „Seasons in the Sun“ von Terry Jacks präsentierten „fuß & friends“ in einer selten gehörten, eigenwilligen Interpretation, bei der Christoph Fuß als Sänger und Erich Kümmerle am Keyboard glänzten. Und dann durfte der „musikalische Direktor“ mit seinem Bruder Thomas Fuß eines seiner Lieblingslieder singen: „Dark Eyed Girl from Island“ von Paul Millns – immer auch bestens begleitet von den anderen Musikern der Band, dem begnadeten Gitarristen Norman Catalan; dem Mann mit dem Rhythmus in jeder Blutbahn Francois Litampha an den Percussion; Winni Trenkle, der mit seinem Bass das gewisse Etwas in die Songs mischt und Martin Hummel, der mit seinem Akkordeon das Emotionale in die Arrangements bringt – sowie die junge Sängerin Isabel Fernandez, die in manchem Duett mit Christoph Fuß, aber auch allein, die Zuhörer verzaubert.

Mit dem bayrischem Rock „Ham kummst“ von Seiler und Speer ging’s nach der Pause mit gleicher abwechslungsreicher Musikpräsentation weiter. Groß war die Begeisterung, als zum Lied „Unter die Haut“ von Tim Bendzko die Sängerin Mimi Woods aus Freiburg für vier tolle Songs auf die Bühne kam – fantastisch ihr Solo mit Norman Catalan mit „Say a little prayer“ von Aretha Franklin. Erich Kümmerle holte zu Peter Maffeys „Sonne in der Nacht“ alles aus seinem Keyboard und bei „Cheerleader“ brillierten Francois Litampha und Oliver Trenkle. Als Sänger und Gitarrist glänzte ein ums andere Mal Thomas Fuß, seinen Bruder Christoph wunderbar ergänzend. Und dass es insgesamt fünf Zugaben – „Wieder am leben“, „Weit, weit weg“, „Freunde“, „Wie soll ein Mensch das ertragen“ und „Angel from Monty“ – gab, unterstreicht die Begeisterung, die sich zwischen Musikern und Publikum über drei Stunden aufgebaut hatte. Wie recht hatte Petra Zentgraf doch zu Beginn: „Musik ist ihre Leidenschaft“ – und das übertrug sich in den abendlichen Talvogtei-Innenhof.

 

Auf der Bühne hinterm Talvogtei-Brunnen erfreuten sich „fuß & friends“ am Riesenbeifall.

Foto: Gerhard Lück